Drei Schülerinnen und ein Schüler des Abiturjahrganges 2025 stellten sich der Herausforderung einer Besonderen Lernleistung („BELL“), davon drei mit sport(wissenschaft)lichen Themen.
Lisa Graff befasste sich mit dem Schwimmsport in der Schule. Sie analysierte die Schwimmfähigkeit von Schülerinnen und Schülern des Kant-Gymnasiums im Vergleich zu Schwimmvereinssportlern und den Anforderungen im Lehrplan des Faches Sports im Freistaat Sachsen. Mit den ersten Recherchen und der Vorbereitung ihrer Arbeit begann sie schon im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe (JS) 11, es folgte die Datenerhebungen im Stadtbad Wilthen sowie im Schwimmsportverein Kirschau und schließlich deren Analyse. Die qualitative und quantitative Analyse bereitete sie in Diagrammen und Videos auf, ließ sie in den schriftlichen Teil einfließen und stellte sie ebenso zur Präsentation der Ergebnisse vor. Während die schriftliche Arbeit am Ende des ersten Halbjahres der JS 12 abgegeben werden musste, erfolgte das Kolloquium zur Ergebnispräsentation im Zeitraum der mündlichen Prüfungen am Ende des zweiten Halbjahres der JS 12.
Wie auch die anderen „BELL-Schülerinnen“, die sich mit Laufsport und den Prozessen im Gehirn beim Tanzen befasst hatten, brachte Lisa Graff praktisches Anschauungsmaterial mit zum Kolloquium: Pullbuoy, Schwimmbrett, Schwimmbrille, Badekappe, Schwimmabzeichen, Tauchring, Paddles, Stoppuhr und eine kleine Literaturauswahl krönten als Gegenstände die Visualisierung der Präsentation, die im Wesentlichen von der PowerPointPräsentation und einem sehr soliden Vortrag der Schülerin getragen wurde. Weil mit der BELL eine mündliche Prüfung (P4/5) ersetzt wird, ist das Kolloquium ähnlich gestaltet. Nach der Phase der Ergebnispräsentation steht der zweite Teil für Fragen zur Verfügung. Diese nutzte der Prüfer, um von der Expertin eine Bewertung zum Schwimmsport am Kant-Gymnasium einzuholen sowie jenseits jeglicher Ressourcenzwänge ein Szenario eines „schwimmsportlichen Schlaraffenlandes“ in Wilthen zur optimalen Erfüllung der Lehrplanvorgaben konstruieren zu lassen.
Die Bewältigung der Herausforderung einer Besonderen Lernleistung erfordern Begeisterung für das Thema, Mut und Motivation, Zielstrebigkeit und strukturiertes Arbeiten. Sie geben eine Rückmeldung zur Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler auf deutlich höherem Niveau im Vergleich zur Belegarbeit, sind aber auch eine echte Bereicherung für die Schule.

Eine „BELL“ ist eine umfangreiche Arbeit mit wissenschaftspropädeutischem Anspruch, oft die Aufarbeitung eines umfassenden, auch fachübergreifenden Projektes oder Praktikums. Der Anspruch, der mit der Erarbeitung einer Besonderen Lernleistung verbunden ist, ergibt sich vorrangig aus den Anforderungen, die Hochschulen und Universitäten an die Studierenden stellen. Die Besondere Lernleistung ist schriftlich zu dokumentieren und in einem Kolloquium zu verteidigen. Sie kann eine praktische Komponente enthalten. Es wird erwartet, dass sich der Schüler mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden vertraut macht und dabei selbstständig, zielstrebig, kreativ und engagiert ein Thema seiner Wahl bearbeitet. Im Rahmen der Arbeit an einer Besonderen Lernleistung können Schüler an Forschungseinrichtungen in Projekte integriert werden, können sich Kontakte zu Partnern in Industrie, Verwaltung oder Politik ergeben. Die gewonnenen Erfahrungen können zur Festigung von Studien- und Berufswünschen beitragen. (Quelle: https://www.schule.sachsen.de/download/hr_bell_09.pdf)